AUG
2024
Naturnahe Gärten – Lebensraum für Mensch und Tier
Wangen, 21.08.2024
Wir sind größtenteils an ein konsumorientiertes Lebensmodell gewöhnt. In gewisser Weise hat es auch Einfluss darauf, wie wir über Gärten denken. Befestigte, undurchlässige Zufahrten für das Parken am Haus, Pools, starke Beleuchtung, Unkraut- und Schädlingsbekämpfungschemiemittel sind einige der „einfachen Lösungen“, die viele Gartenbesitzer begleiten. Doch immer mehr Fakten zeigen, wie falsch diese Vorgehensweise ist.
In einem Vortrag von Pia Präger am 21. August 2024 im Treffpunkt Grün in Wangen erfuhren die zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörer, was zu beachten ist, um einen naturnahen, menschen- und tierfreundlichen Garten zu haben.
Wir sind doch verpflichtet die Vielfalt zu behalten, Lebensräume für Tiere, Vögel und Insekten zu schaffen, Ökosysteme zu unterschützen.
Unter den Maßnahmen, die zu diesem Zweck ergriffen werden können, sind folgende zu nennen:
- Offene Bodenflächen: ökologisch gestaltete Verkehrsflächen erleichtern die Regenwasseraufnahme und erhöhen die Artenvielfalt in Bezug auf Tiere, Pflanzen und Insekten. Sie sorgen dafür, dass die Umgebungstemperatur nicht wie bei Beton- oder Asphaltflächen ansteigt.
- Naturmaterial statt Kunstsoffen: Weidengeflechten Konstruktionen, Naturstein
- Gebrauchtes Material: Bei der Gestaltung des Gartenraums ist es empfehlenswert, die Reste von Baumaterialien und Recyclingmaterialien zu nutzen
- Trockenmauern: Offene Räumen zwischen den Steinen schaffen zusätzlichen Raum für Insekten
- Begrünte Dachflächen und Fassadenbegrünung: diese Lösungen vergrößern die biologisch aktive Fläche. Begrünung sollte der Versiegelung durch das Gebäude entsprechen.
- Wasser im Kreislauf: Regenwassermanagement ist sehr wichtig. Wir können den Wasserkreislauf nutzen, Wasser in Mulden zurückhalten und Regenwasser zum Gießen der Pflanzen auffangen
- Naturteiche ermöglichen den Genuss von Wasser im Garten ohne den Einsatz von Chemikalien.
- Spontane Vegetation, heimische Pflanzen, Vielfalt: Eine abwechslungsreiche Bepflanzung mit regionaltypischen Pflanzen erfordert weniger Pflegeaufwand, fördert das Überleben bestimmter Insektenarten, die oft Spezialisten sind. Polen, Nektar, Früchte, Samen bieten Möglichkeit zum Futtern an.
- Totholz, Äste, Laub: Das Belassen von Totholz und Laub ist erwünscht. Totholz ist Lebensgrundlage für Pilze und Tiere. Laub ist den Tieren wichtig, z.B. dient den Igel, um Schutz für Winter zu bauen.
- Pflanzensubstrate ohne Torf: Der Torfabbau zerstört die natürlichen Böden. Es dauert 1.000 Jahre, bis sich eine Torfschicht von einem Meter gebildet hat. Es dauert 10 Jahre, bis 1 cm Torf wieder aufgebaut ist. Kompost oder Laubhumus ist eine viel bessere Lösung.
- Pflanzenstärkung ohne künstliche Düngung: Jauchen und Brühen sind gute Alternativen zu Chemikalien.
- Nicht zu viel künstliches Licht: Unnatürliche Lichtquellen verwirren viele Tiere und Vögel. Schmetterlingen verbrennen oft bei Licht.
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