Dachbegrünung – was sind die Vorteile für den Hausbesitzer?

Grün allein aus ästhetischen Gründen zu betrachten, reicht heute nicht mehr aus. Die funktionalen und finanziellen Aspekte werden immer wichtiger. Im Rahmen der Vortragsreihe „Garten Aktuell“ im Treffpunkt Grün auf der Landesgartenschau in Wangen erläuterte Simon Schmid vom Schaugartenbetrieb Schmid’s Garten aus Weitnau die Vorteile einer Dachbegrünung.

Klimaverbesserung, Kühlung, Verdunstung, Wasserrückhalt bei Regen und Anpassung am Konzept Schwammstadt, das alles können Dachbegrünungen leisten. Sie bilden neue Biotope, lebendige Bereiche statt sich schnell aufheizende Flächen, wie es die traditionellen Dächer sind. Ein Quadratmeter begrüntes Dach senkt die Temperatur um 1,5 Grad, absorbiert 800g CO² und speichert 30l Wasser. Begrünte Dächer verringern auch den Lärmpegel und binden Feinstaub. Die Kombination von PV-Anlagen mit Dachbegrünung erhöht die Effizienz der Photovoltaik-Panels.

Dachbegrünung ist in extensive und intensive Begrünung unterteilt. Bei der Planung sollten Statik, Wurzelschutz, Gefälle, Anschlusshöhen, Absturzsicherung und Brandschutz berücksichtigt werden.

Extensive Dachbegrünung ist dünnlagig, hat ein niedriges Flächengewicht und braucht keine künstliche Bewässerung. Die Begrünungsverfahren basieren auf Sedum – Sprossenansaat, Saatgutmischungen, Flachballenstauden und Vegetationsmatten. Die Herstellung ist kostengünstiger als im Fall der intensiven Dachbegrünung. Die Pflege ist leicht, aber es ist nicht so, dass die Fläche pflegelos ist. Etwa zwei Mal im Jahr sollte der Zustand der Flächen kontrolliert werden und Sprösslinge von angeflogenen Baumsamen rausgezogen werden, bevor sie zu groß werden und Schaden anrichten.

Intensive Dachbegrünung erfordern eine dickere Substratschicht (ab 15cm). Die Pflanzung kann aus Stauden, Gehölzen, Bäumen und Rasenflächen bestehen. Sie braucht einen höheren Pflegeaufwand und regelmäßige Wasser- und Nährstoffversorgung. Wichtig ist auch hier die Vermeidung von unerwünschtem Bewuchs.

Im Anschluss an den Vortrag konnten die Besucher die zwei Gründächer in den Schaugärten der Betriebe Schmid’s Garten und Helmut Haas GmbH als praktische Beispiele betrachten.